Afrikanische
Zwergmäuse
Herkunft
Die afrikanische Zwergmaus (Mus minutoides)
wird auch Knirpsmaus genannt.
Sie ist in ganz Afrika, südlich der
Sahara, beheimatet.
Dort lebt sie in Höhlen und Gängen
unter einer Grasdecke und ernährt sich
von Samen, Gräsern und kleinen Insekten.
Die Afrikanische Knirpsmaus ist eine der
kleinsten Mäuse, ihre Körperlänge
beträgt ca. 5 cm.
Haltung
Für eine artgerechte Haltung brauchen
Afrikanische Knirpsmäuse eine konstante
Mindesttemperatur von 21°C! Im Handel
kann man auch Heizdecken erwerben, welche
man zur Winterzeit außerhalb des Terrariums
anbringt.
Zwergmäuse sind nichts für Kinder,
keine Streicheltiere, sondern reine Beobachtungstiere!
Es kann zu Aggressionen innerhalb der Gruppe,
besonders bei einer Männchengruppe,
kommen. Für Bewegung sorgen viele Kletter-
und Versteckmöglichkeiten und ein ungefährliches
Laufrad, wie das Rodipet Holzlaufrad mit
16 cm Durchmesser.
Behausung
Aufgrund der kleinen Größe
der Afrikanischen Zwergmaus ist es dringend
notwendig, sie in einem Terrarium mit ausbruchssicherem
Deckel zu halten.
Für eine Gruppe ab 5 Tieren empfehlen
wir eine Terrariumgröße von ca.
100 x 40 cm.
Die Afrikanische Zwergmaus klettert gern
und springt durch den Käfig, es gehören
deswegen unbedingt einige Wurzeln oder einige
stärkere Äste in die Unterkunft
der Mäuse, um ihnen Möglichkeiten
zum austoben und erkunden zu geben. Auch
kleinere Zweige ermöglichen den Zwergmäusen
das fidele Klettern im Käfig, da die
Tiere sehr leicht sind. Größere
Steine oder Rindenstücke eignen sich
ebenfalls hervorragend.
Wichtig sind mindestens 2 Höhlen/Schlafhäuschen,
dazu eignen sich besonders gut halbe Kokosschalen.
Am Besten ist es, wenn man ein langes Stück
Rinde (gibt es in fast jeder Zoohandlung)
zurechtschneidet und flach auf die Einstreu
oder eine kleine Nagerwurzeln in den Käfig
legt unter denen s
ich die flinken Knirpsmäuse verstecken
können.
Ernährung
Für die Afrikanische Zwergmaus ist
normales Mäusefutter alleine oft zu
groß, sodass es mit kleinen Saaten,
verschiedenen Hirsesorten und ggf. anderen
kleinen Getreidekörnern gemischt werden
sollte. Als Zusatz kann man ab und zu Kolbenhirse
in das Terrarium legen oder auch getrocknete
Kräuter sowie Trockenobst und Gemüse
anbieten. Heu und Stroh dürfen natürlich
nicht fehlen. Beides dient als Versteck,
rohfaserreiches Futter und Nistmaterial.
Frischfutter
Zwergmäuse sind etwas wählerisch,
jedes Tier kann seinen eigenen Geschmack
haben, also probiert selbst aus, was eure
Mäuse gerne fressen. Gurke, Möhre
und Salat sind gesund und sollten regelmäßig
in kleinen Mengen angeboten werden.
Tierisches Eiweiß ist sehr wichtig
für die Afrikanischen Zwergmäuse.
Es sollte daher regelmäßig gefüttert
werden, sonst beginnen die Tiere sich gegenseitig
Ohren und Schwänze anzuknabbern. Lieferanten
an tierischem Eiweiß sind Mehlwürmer,
Steppengrillen Bachflohkrebse (wird in der
Zooabteilung unter Schildkrötenfutter
abgeboten) oder andere getrocknete Insekte
oder Larven. In gutem Mäusefutter,
was man als Grundlage für die Ernährung
nehmen kann, ist bereits ein Teil an tierischem
Eiweiß enthalten.
Hartfutter
Äste zum Knabbern oder harte Bestandteile
im Futter sind wichtig für die Zahnabnutzung
der Zwergmäuse. Hundekuchen oder trockenes
Brot können auch hin und wieder gereicht
werden. Die Schneidezähne der Zwergmäuse
werden mit der Zeit immer länger, und
müssen sich, indem sie an hartem Futter
und Ästen knabbern, abwetzen. Täten
sie das nicht, würden die Tiere verhungern,
da es mit übermäßig langen
Zähnen unmöglich wäre zu
fressen.
Wasser
Wasser darf auf gar keinen Fall fehlen
und sollte täglich erneuert werden.
Achten Sie darauf, ob Ihre Zwergmäuse
das Wasser auch trinken können. Handelsübliche
Tränken sind oft nicht so gut geeignet,
weil die kleinen Knirpsmäuse damit
nur schwer an das Wasser herankommen (Sie
haben Probleme, die Kugel zu betätigen).
Besser ist eine Tränke, die leicht
tropft und darunter steht ein Auffangtöpfchen
oder einfach eine ganz flache Schale mit
Wasser. Achten Sie darauf, dass eine Wasserschale
nicht zu tief ist, damit die Mäuse
nicht hineinfallen, sich erkälten oder
gar ertrinken. Dies ist besonders wichtig
bei jungen Zwergmäusen oder Zwergmäusen
mit Nachwuchs.
Sonstiges
Zwergmäuse sind sehr bewegungsfreudige
Tiere. Sie nutzen die 3-Dimensionalität
des Raumes, also bieten sich Klettermöglichkeiten
bis zur (ausbruchssicheren) Decke an. Laufräder
in der Größe 16 cm werden gerne
angenommen, das Material sollte möglichst
aus Holz und verletzungssicher sein.
Brechen die Knirpsmäuse einmal aus,
so hat es sich als riesengroßen Vorteil
herausgestellt, eine Kleinsäuger Lebendfalle
zu haben. Für jede ausgebrochene Maus
eine Falle in den Raum gestellt (mit einem
wohlriechenden Leckerli) ist die beste und
einfachste Methode die kleinen Ausbrecher
wieder einzufangen. Fallen aus Metall sind
dafür jedoch zu gefährlich. Hierzu
bieten sich Lebendfallen aus Kunststoff
an.
Text © Karo und Karin
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